Großflächig, bodentief und individualisiert – die aktuellen Trends im Fensterbau. Aber auch das Thema Automation sorgt im Neubau und bei Modernisierern für Furore.
In der Geschichte hielten Fenster Wind und Wetter ab und waren aufgrund schlechter Dämmeigenschaften, fehlender Technik und der damaligen Lebensart klein wie „Schießscharten“. Das hat sich grundlegend geändert. Dank moderner Wärmedämmung mit niedrigen U-Werten geht der Trend hin zu großflächigen und bodentiefen Fensterelementen. Offenheit wird immer mehr zum Lebensstil und das Gefühl von Freiheit wird ein wichtiges Attribut für den eigenen Wohnkomfort. Dank der heute machbaren Fenstergrößen lässt sich jedes Haus zu einem ganzjährigen Freilichtkino verwandeln und die Sonnenwärme wird optimal genutzt.
Bevor es an die Modernisierung oder den Neubau geht, ist es ratsam, die aktuelle oder zukünftige Nutzung der verschiedenen Räume zu hinterfragen: Wichtig für die richtige Auswahl der neuen Fenster und Türen sind verschiedene Einflussfaktoren. Für die optimale Nutzung von Licht und Wärme ist die Himmelsrichtung maßgebend. Aber auch jedes der 7-8 Zimmer eines Hauses oder einer Wohnung verlangt in Sachen Größe und Ausstattung nach eigenen Lösungen. Es gilt, Punkte wie den Einbruchschutz, den Wärmeschutz, den Lichteinfall, die Lüftung, den freien Blick nach draußen, die Barrierefreiheit, die Bedienung und die Wahrung der Privatsphäre zu beachten. Viele weitere Ausstattungsdetails wie Fliegengitter, Beschattung oder Aufteilungsvarianten – zum Beispiel stehen Schiebeflügel nicht in den Raum hinein – erhöhen den Komfort und machen das Wohnen und Arbeiten viel angenehmer.
Mehr Individualität durch die Ausstattung
Integrierte und automatisierte Lüftungssysteme gewinnen im Neubau zunehmend an Bedeutung. Damit verbunden gibt es heute Wettersensoren, die bei Regen oder Wind offene Fenster sicher verschließen – so genannte „elektronische Kipp- und Öffnungssysteme“. Ein weiteres Thema ist die drahtlose Kommunikation in Form von Funksteuerungen. Bei Rollläden bieten sie zusätzliche Sicherheit: Bei Abwesenheit fährt der Rollladen abends per Zeitschaltung herunter und morgens wieder hoch. Für Haustüren gibt es außerdem Überwachungssysteme, die per iphone oder Laptop über das Internet steuerbar sind. So kann man im Urlaub sehen, wer an der Haustür klingelt und aus der Ferne ist sogar die Türsprechanlage über das Telefon nutzbar. Kabelgesteuerte, magnetische Verschluss- und Öffnungsmelder im Beschlag sorgen für noch mehr Sicherheit und können an jedes Kontrollsystem oder an eine Alarmanlage angebunden werden. Um Heizkosten zu sparen, gibt es die Funktion „Fenster auf, Heizung aus“. So kommt den Hausbewohner die eigene Vergesslichkeit auf der nächsten Nebenkostenabrechnung nicht mehr teuer zu stehen.
Besondere Technik für das gewisse Extra
Schaltbare Glasscheiben bieten das gewisse Extra: Für mehr Privatsphäre – zum Beispiel im heimischen Bad oder im Konferenzzimmer der Firma – können spezielle Scheiben auf Knopfdruck von blickdicht auf durchsichtig geschaltet werden. Möglich machen das zwischen zwei Scheiben befindliche, mikrofeine Flüssigkristalle, die sich bei elektronischer Spannung ausrichten und die im Normalzustand undurchsichtige, aber lichtdurchlässige Scheibe durchsichtig werden lassen. Ein anderes Prinzip verfolgt dimmbares Glas: In mehreren Schritten wird das Glas blau eingefärbt und reduziert so die Sonneneinstrahlung. Auch die Blendwirkung des Sonnenlichts wird verringert, womit zusätzliche Verschattungsmaßnahmen entfallen. Wer ein schnelles Verschmutzen verhindern will, kann zum Beispiel für schwer zugängliche Bereiche des Hauses zu Fenstern greifen, deren Verglasung und Rahmen mit Nano-Partikeln beschichtet ist. Der dadurch entstehende „Lotusblüten-Effekt“ sorgt für lange anhaltenden Durchblick und spart etliche Reinigungszyklen ein.
Der Expertentipp: Der Fachhandel hilft weiter
„Modernisierer, die den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen, empfehle ich den Gang zum gut sortierten Fachhändler. Er weiß im Zweifel genau, was alles möglich ist – architektonisch, farblich, technisch und finanziell.“